Varizellen-Test
Die Diagnose Windpocken wird mittels Blutuntersuchung (Serologie) festgestellt.
Die Erkrankung
Windpocken (Varizellen) werden durch einen Virus durch Tröpfcheninfektion – zum Beispiel durch Niesen oder Husten – übertragen.
Die Inkubationszeit – Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung – liegt zwischen 11 und 21 Tagen.
Symptome – Beschwerden
- Fieber
- Ausschlag (Exanthem; Papeln, Bläschen)
- Verschlechterter Allgemeinzustand
Der Bläschenausschlag beginnt zumeist im Gesicht und breitet sich nach und nach über den gesamten Körper aus. Nach etwa zwei bis drei Wochen ist die Erkrankung ausgestanden. Besonderheiten in der Schwangerschaft
Zwar haben die meisten Frauen bereits als Kind eine Infektion mit Windpocken durchgemacht und dadurch eine lebenslange Immunität erworben, dennoch ist jede 20. Frau nicht immun.
Wird die werdende Mutter mit Windpocken infiziert, ohne als Kind eine Infektion durchgemacht zu haben, kann die Erkrankung auf das Ungeborene übertragen werden.
Mögliche Folgen für das Ungeborene bei Infektion in den ersten 6 Monaten der Schwangerschaft sind:
- Narbenbildung der Haut Unterentwicklung von Armen und Beinen
- Zu niedriges Geburtsgewich
- Defekte an Augen und Gehirn
- Hohe Sterblichkeit
Findet die Infektion um den Geburtstermin herum statt, so führt dies in 1/3 der Fälle einer Windpockeninfektion zum Tod des Kindes.
Findet die Infektion früher als vier Tage vor der Geburt statt, so kann das Kind Antikörper der Mutter, soweit diese bereits eine Infektion mit Windpocken durchgemacht hat, erhalten, was den Krankheitsverlauf deutlich abschwächt. Bei Infektion zwischen dem vierten Tag vor und dem zweiten Tag nach der Entbindung ist dieses nicht mehr möglich.
Eine Impfung ist zwar möglich, kann jedoch nur vor der Schwangerschaft bei bestehendem Kinderwunsch erfolgen.
Diagnostik
Die Diagnose Windpocken wird mittels einer Blutuntersuchung gestellt.
Laborparameter: Varizellen IgG
Bei Infektionsverdacht beziehungsweise Kontakt mit einem erkrankten Kind sollte unverzüglich eine Blutuntersuchung erfolgen.
Diese ist erforderlich, um die immunologische Ausgangslage, das heißt, die Frage zu klären, ob schon in der Vergangenheit eine Infektion vorlag und somit ein Immunschutz besteht, sodass das ungeborene Kind nicht erkranken kann oder ob eine frische oder keine Infektion vorliegt.
Falls kein Immunschutz vorliegt, ist eine erneute Blutuntersuchung nach zwei Wochen unbedingt erforderlich, um eine mögliche Infektion auszuschließen.
Ihr Nutzen
Für Ihr Kind ist nur die Erst-Infektion gefährlich. Daher ist es dringend notwendig zu klären, ob Sie als Kind bereits an Windpocken erkrankt waren.
Falls Sie noch nicht an Windpocken erkrankt waren, müssen Sie Kontakt mit Personen, die an Windpocken – oder an Gürtelrose – leiden, meiden und gegebenenfalls regelmäßige Blutuntersuchungen durchführen lassen.